Das Ziel hat Satzdruck immer fest im Blick: „Wenn wir jährlich unsere Stromrechnung bekommen, möchten wir immer weniger verbraucht haben, als im Jahr davor“, sagt Nico Karel, einer der Geschäftsführer der Druckerei Satzdruck. Nicht nur, um Geld zu sparen, sondern um zu wissen, effektiv etwas für den Klimaschutz getan zu haben.
Mit der Übernahme der Druckerei Satzdruck, ehemals Paus Medien, 2015 begannen auch einige Veränderungen im Unternehmen. Nach und nach wurden nachhaltige Produkte verwendet, teilen die Geschäftsführer mit. Im letzten Jahr hat das Unternehmen in Lette am Ökoprofit-Workshop teilgenommen, bei dem Umwelt und Klimaschutz im Vordergrund stehen. „Externe Berater besuchen die einzelnen Unternehmen und machen sich ein Bild davon, wer wie aufgestellt ist“, erklärt Nico Karel. Unter anderem wurden dabei Wärmequellen lokalisiert, die jetzt zum Heizen genutzt werden.
„Mit der Wärme einiger Maschinen beheizen wir jetzt das Lager und Produktionsräume“, so Karel weiter. Das funktioniert über ein Rohrsystem. Dadurch spare man eine Heizung. In den Sommermonaten kann die heiße Luft über eine Klappensteuerung nach draußen abgeführt werden.
Aber auch viele kleinere Maßnahmen hat das Unternehmen vorgenommen: Server-Integration, Stempeluhren statt Tageszettelblocks und Anpassung der Energielieferverträge sind nur wenige davon. „Selbst als Druckerei versuchen wir, möglichst viel Papier zu sparen“, erklärt Karel. Anstatt konventioneller Fax-Geräte wird eine Software verwendet, die die Faxe als E-Mail – also digital – auf den Computer verschickt.
Die Umstellung des Betriebes wird auch bei den Angestellten nicht nur angenommen, sondern auch gelebt: „Ein großer Teil unserer Mitarbeiter kommt täglich mit dem Rad zur Arbeit – egal bei welchem Wetter“, lobt Nico Karel. Dafür wurde eine Überdachung der Fahrradstellplätze geschaffen, ebenso sind Ladestationen für eBikes geplant.
Umweltfreundliche Druckfarben ohne giftige Stoffe, alkoholfrei und mit minimalem Chemieeinsatz sind genauso selbstverständlich wie FSC®-zertifiziertes Papier. Auch die Maschine für die Druckplattenbelichtung wurde im September 2015 ausgetauscht. Diese benötigt kein Frischwasser, keine chemischen Zusätze (Entwickler und Finisher) und wird nur angeschaltet, wenn sie auch gebraucht wird. Strom wird nur aus regenerativer Energie bezogen von einem lokalen Versorger vor Ort. „Durch die Umstellung sparen wir bei der Produktion unserer Drucksachen pro Jahr etwa 36 Tonnen CO2 ein“, erklärt Michael Höing. „Je mehr man tut, desto mehr schont man den Geldbeutel“, ist sein Fazit nach drei Jahren.
Aktuell arbeitet das Unternehmen daran, einen lokalen Partner vor Ort zu finden, mit dem gemeinsam Bäume gepflanzt und Wälder bewirtschaftet werden. „Ein lokaler Wald für die Unternehmen vor Ort zur CO2-Kompension“, so Karel. „Ein tolles Projekt, das man nicht alleine kann.“ Weitere große Projekte stehen in Zukunft erstmal nicht an, am Ziel ist das Unternehmen aber noch nicht. Das sei ein fortlaufender Prozess.
„Man muss sich täglich selbst kritisch prüfen und jeden Tag eine Kleinigkeit verbessern.“ Das gilt auch für den Privatmann. „Man sollte mit offenen Augen schauen, wo Energie eingesetzt wird und sich fragen: geht das besser?“, rät Nico Karel. „Das fängt schon mit der Anschaffung neuer Geräte an bis hin zur Benutzung.“
(von Sarah Kuhlmann - AZ Coesfeld)